KULTURZENTRUM
WETTBEWERB KULTUR- UND BILDUNGSZENTRUM IN ZEVEN 2021 | 2. PREIS
In der ersten Annäherung an beide Bestandsbauten und das Raumprogramm haben wir nach der zweckmäßigsten Nutzungsverteilung gesucht. Im Ergebnis der Variantenuntersuchung schlagen wir die Unterbringung des Archives und der Volkshochschule in der ehemaligen Grundschule Klostergang vor. Somit erachten wir die Unterbringung von Aula und Bibliothek im Holländertrakt als sinnvollste Variante. Beide Bauten werden über großzügige Terrassen barrierefrei erschlossen. In der Grundschule eröffnet den Bereich von Kultur, Archiv und Museum die erdgeschossig erschlossene Fläche für den open space und die daran anschließende Fläche für alle kulturellen Aspekte, die auf die Terrasse erkennbar herausstrahlen. Für den Archivbereich ist im südlichen Erdgeschoss die nicht unterkellerte Situation ideal. Die Volkshochschule versammelt ihre Lehrräume im ersten Obergeschoss und die Verwaltungsräume im Dachgeschoss. Das historisch gewachsene Ensemble lebt von der Figur des Holländertraktes. Aus diesen Gründen schlagen wir eine Symbiose aus einer nachhaltigen Holzkonstruktion in der historischen Schale des Holländertraktes vor.
Vom ursprünglichen Kloster, dessen Zentrum mit freiraumplanerischen Mitteln nachgezogen wird, bis zum heutigen Eingriff hat sich ein vielgliedriges Ensemble entwickelt, dass stadtgeschichtlich wesentlicher Kern und Ort kultureller Strahlkraft ist. Dies gelingt nur durch die denkmalgerechte Fortentwicklung der Bausubstanz und die narrative Freiraumgestaltung die zum einen Orte schafft, die das Ensemble feiern und zum andern mit ihren Mitteln die Raumstruktur der historischen Orte nacherzählt. Die bauliche Substanz ist energetisch und kulturell der zentrale Wert. Sie wird respektvoll, konstruktiv und strukturell weiterentwickelt.