KIRCHE MIT PFARRHAUS

WETTBEWERB ST. MICHAEL IN POING 2022

Die städtebaulich von diversen Brüchen in Dimension und Nutzung geprägte Umgebung benötigt eine baulich-typologisch eindeutige Setzung und Besetzung des Sakralen. Die Kirche steht mit Ausrichtung klar zur Strasse und formuliert einen Kirchplatz der sich zur Gemeinde und dem übergeordneten Grünraum öffnet. Das Pfarrbüro mit den Wohnungen ist als Ergänzung zum Bestand und Fassung des Kirchplatzes konzipiert.
Die Kirche besteht äußerlich aus einem Hauptschiff und zwei unterschiedlichen Seitenschiffen. Das Hauptschiff zielt auf die Apsis mit dem Allerheiligsten. Die Circumstanz-Lösung mit 350 Sitzplätzen versammelt die Gemeinde um den Altarraum, sodass unterschiedlichste Perspektiven auf den Raum und unterschiedliche Nähe zum Geschehen möglich sind. Durch Oberlichter wird der westliche und östliche Bereich eigens ausgeleuchtet. An diesen Außenwänden sind die Kreuzwegstationen untergebracht und in eigenes Licht getaucht. Die Seitenschiffe beherbergen zudem Marienkapelle mit Anbetung und Kapelle zur Anbetung und Meditation des Patrons. In beiden, nur durch Unterzüge abgegrenzten Räumen können Betkreise und kleiner Veranstaltungen stattfinden. Dem Chor und der Orgel steht die Empore zur Verfügung, die separat über Lichtnischen belichtet wird. Der Zugang ist hell und klar und fordert zum Eintreten. Alle Bereiche der Kirche sind auf gleichem Niveau sodass die Lichtführung den raumtrennenden Aspekt bildet.
Das Pfarramt und die Wohnungen sind einer Fuge zur Anlieferung und einem kleinen Garten ausgestaltet. Im Erdgeschoß sind Zugang, Empfang und die Büros mit allen gewünschten Nutzungen vereint. Von der Haupterschließung aus sind die Wohnungen im Obergeschoß zu erreichen. Der Entwurf versucht Kontinuität und Identifizierbarkeit mit sinnlichen Räumen und zeitgenössischem Auftritt zu einen.