KONZERTHAUS

WETTBEWERB KONZERTHAUS IN NÜRNBERG 2017

Um der Aufgabe einen Raum und eine Figur zu geben, ist die Abstrakte des frühen 20. Jhdt ein guter Ausgangspunkt. Das denkende und handelnde Subjekt, das in der Form an sich eine Entsprechung außer sich zu seiner Subjektivität findet, ist wie bei Malewitsch ebenso Motiv für den Entwurf, wie die Harmonie und die Tonart als Temperatur der Musik.
Die Lage in der Stadt fordert den Solitär. Die verschiedenen Richtungen aus denen der Körper Impulse erfährt und in die er solche sendet, bestimmen die Höhenentwicklung des Volumens. Der Dreiklang der Form ist in der Auffächerung der Geschosse ablesbar und formt die vertikale Plastik innen wie außen. Proportion und Relation der Form wird allseitig
geschossweise mit einem Bogen zusammengespannt. So entsteht eben dieser Solitär, der in der Landschaft der Stadt, sowie in der der Konzerthäuser weltweit, ein einzigartiges Synonym der Kulturstadt Nürnberg positioniert.
Der neue Konzertbau definiert einen Platz, den Neuen Meistersingerplatz, mit dem Bestand der Meistersingerhalle als offenes Spiel der freien Baukörper. Dieser Platz erschließt alle Bauteile und Veranstaltungsbereiche. Die öffentliche Infrastruktur sollte auf diese neue Mitte hin ihre Haltestellen organisieren. Die östliche Parkierung an der Schultheißallee bedient den Neuen Meistersingerplatz in angemessenem Umfang. In südlicher Richtung der Münchener Straße wird die Zufahrt des Parkhotels aufgenommen und dient der Erschließung des Verwaltungsgebäudes mit Künstlereingang.
Der in Nürnberg typische rötliche Granit bestimmt die Materialisierung von Platz und Haus. Sein Farbton ist mit dem des Sichtbetons des Hauses äquivalent. So entsteht eine lokal verwurzelte Raumplastik, die Ort und Typus wiedererkennbar und eindeutig international adressiert.