HAUPTZOLLAMT

WETTBEWERB HAUPTZOLLAMT IN HAMBURG 2023

Am Eingang des neu gewachsenen Stadtteils markiert der Neubau des Hauptzollamtes Hamburg den Auftakt einer architektonischen Erzählung, die Tradition und Moderne in einen harmonischen Dialog bringt. Die Leitidee des Entwurfs und seine städtebauliche Körnung verkörpern eine klassische Transformation bestehender Strukturen, die in einem respektvollen Diskurs zueinander stehen. Die Nähe zur historischen und stark frequentierten Speicherstadt wird durch eine ausdrucksstarke und adressbildende Architektur aufgegriffen. Sowohl der städtische Raum als auch eine prägnante Identität wird geschaffen. Der Körper definiert den urbanen Stadtraum, indem er straßenbegleitend den bestehenden Blockrand vervollständigt. Zugleich reagiert er mit einem zweigeschossigen, zurückgesetzten Staffelgeschoss sensibel auf die Traufhöhe des benachbarten Denkmals und respektiert dessen historische Bedeutung. Die seriell anmutende Lochfassade des Neubaus verleiht der hanseatischen Ziegelarchitektur eine zeitgemäße Ausdruckskraft durch einen ornamentalen, tektonischen Einsatz des Ziegels. Das Erdgeschoss öffnet sich mit einem Arkadengang, der einen urbanen, publikumswirksamen und zugleich transparenten Ausdruck schafft. Hier verschmelzen öffentliche Nutzung und hanseatische Hoheitsaufgaben, indem die Paketabwicklung zu verzollenden Sendungen und der damit verbundene Publikumsverkehr in die architektonische Gestaltung integriert werden.